Schweden 2025 – Teil 1

Ein kleiner Reisebericht Schweden 2025 - Teil 1

Anreise und Hide-Fotografie

Nach der „kurzen“ Anreise nach Schweden (14h von Zuhause bis nach Helsingborg) und nochmaligen 8h bis zum Hide, konnte mein diesjähriger Schweden-Urlaub endlich richtig beginnen. Schon bei der Planung Anfang des Jahres bekam ich den Gedanken nicht aus dem Kopf, einen freilebenden Braunbären zu fotografieren. Somit wurde recherchiert und schließlich gebucht, denn nur aus einem Hide heraus ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, einen Bären zu sehen. 

Ein Hide ist eine zum Beobachten von Tieren gebaute Hütte. Dort sind Öffnungen für die Objektive eingebaut, und Fenster aus sogenannten „Spion-Spiegelglas“ – man kann von außen nicht reinsehen. Auch Betten und ein WC sind in die Hütte integriert. Der Wald um das Hide ist mit für die Fotografie geeigneten Ästen präpariert, wo sich die Vögel gut positionieren können. Es wird überall etwas Vogelfutter verteilt und auch ein paar Häppchen für die großen Tiere. Es wird allerdings nicht richtig angefüttert – es soll ja trotzdem wild bleiben, und kein Zoo werden. Es ist daher auch möglich, dass mehrere Tage kein Bär kommt (war z.B. vor meinem Aufenthalt so).

Dann ist es soweit – mein erster Aufenthalt in einem Hide steht an. Es ist schon spannend, wenn man von 15 Uhr bis 8 Uhr morgens zu zweit (max. wären 4 Personen möglich) in dieser Hütte sitzt. Keine Störgeräusche produzieren. Nur flüstern. Warten. Viel beobachten und Fotos der ahnungslosen Tiere machen 😉  Zuerst tauchen die kleinen Vögel auf, die Eichhörnchen, dann die Kolkraben, Bussarde, Habicht und Sperber. Und als die geflügelten Freunde sich mit Einbruch der Dämmerung zurückziehen, beginnt das lange Warten auf den Bär.

Und tatsächlich, gegen 19:40, taucht schließlich der große Braune auf. Nach ca. 10 min. ist der Besuch dann wieder vorbei – und ich habe meine lang ersehnten Fotos. Man sollte nicht glauben, wie dunkel es in so einem Wald wird… Um 21 Uhr geht es in den Schlafsack, da es draussen stockfinster ist. Und um 4:30 ist der Bär dann tatsächlich wieder da – aber zu dieser Uhrzeit sind auf Grund der Dunkelheit leider keine Fotos möglich. (Hinweis für alle, die sowas machen wollen: dem Bären gefällt der Wecker vom Handy nicht…und schwups, war er weg…da möchte man im Boden versinken…)

Canon R6 - 600mm - f4 - 1/800s - ISO 25.600

Der zweite Hide Aufenthalt ist dann eine Solo-Aktion. Ich bin alleine an der Wasserstation und habe dann sämtliche Singvögel und Eichhörnchen mit wunderbaren Spiegelungen vor der Linse. Das eigentliche Highlight an diesem Hide ist der Dachs, der nachts an der beleuchteten Szenerie auftaucht. Irgendwann, wenn man alleine ist, und nur stumpf nach vorne schaut sobald es Dunkel ist, dann kommt im laufe der Nacht der Moment, wo man sich in den Schlafsack legt bzw. legen muss, da der Körper sagt: es reicht. In meinem Fall ist das um ca. 01:10 der Fall. Und wenn man am Morgen erfährt, dass um genau 01:17 der Dachs da war, für fast eine Stunde, naja, was solls…das sind Erfahrungswerte 😉 

Canon R5 - 400mm - f5,6 - 1/1250s - ISO 16.000

Aller guten Dinge sind drei. Sagt man. In meinem Falle ist das dann leider nicht so. Der dritte Abend, diesmal wieder im Bären-Hide bringt 0,0 Ergebnisse. Es ist die Aktivität aller Lebewesen fast gänzlich verschwunden. Aber auch das ist die Natur: nicht berechenbar. 

 

Fazit zur Hide-Fotografie: Es war ein sehr schönes Erlebnis und definitiv nicht mein letztes 😉

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